Gemeinsam im Zentrum des Wandels
Der Präsident und der Direktor des FTV sprechen über Zusammenarbeit, die das Herz des Freiburger Tourismus im Jahr 2024 höher schlagen liess.

Was zeichnete den Anfang des Jahres 2024 aus?

Jean-Pierre Doutaz:
«Der Vorstand des FTV hat die Entwicklungsstrategie des Freiburger Tourismus 2024–2030 eingereicht, die im Februar 2024 vom Staatsrat genehmigt wurde. Diese Zukunftsvision, die 12 strategische Hauptachsen umfasst, ermöglicht es, die Zusammenarbeit mit allen Akteurinnen und Akteuren der Branche fortzusetzen und zu intensivieren. Durch die schrittweise Umsetzung soll das bemerkenswerte Potenzial für die Entwicklung eines authentischen, dynamischen Tourismus genutzt und unseren Gästen ein einzigartiges Erlebnis garantiert werden.»

Pierre-Alain Morard:
«Im Jahr 2024 wirkte sich die geopolitische Instabilität stark auf den Tourismus aus. Die Wirtschaftskrisen, die Kriege in der Nähe Europas und die Naturkatastrophen verhinderten, dass der Kanton den 2023 aufgestellten Rekord an Logiernächten erneut knacken konnte. In diesem instabilen Umfeld ist Zusammenarbeit essenziell, sowohl überregional als auch mit anderen Branchen. Gemeinsam entwickeln wir innovative Lösungen für verschiedene Projekte – von der Digitalisierung unserer Daten über die Optimierung des Netzes für sanfte Mobilität bis hin zur Aufwertung unseres reichen und lebendigen Kulturerbes.»
Wie kann man die Entwicklung von strategischen Projekten für den Freiburger Tourismus unterstützen?

Jean-Pierre Doutaz:
«Zunächst setzen wir unsere strategischen Projekte weiter um und führen die Partnerschaften und die Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen, Partnern und Leistungserbringenden im und ausserhalb des Kantons fort. Wir kämpfen ausserdem dafür, dass Staat und Bund den Tourismus in der Schweiz und in Freiburg trotz der schwierigen Lage bei den öffentlichen Finanzen weiterhin unterstützen. Die Angebote müssen sowohl für die Bevölkerung als auch für die Gäste attraktiv bleiben und das Kundenerlebnis muss einzigartig und hochwertig sein.»

Pierre-Alain Morard:
«Die Digitalisierung steht im Zentrum unserer strategischen Projekte. Das Projekt Data Warehouse (Datenlager) ermöglicht es, uns auf die zukünftigen Herausforderungen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz vorzubereiten. Dieses wichtige Projekt wird von Innotour unterstützt. Durch seinen innovativen Charakter weckt es grosses Interesse beim Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Dieses «Datenlager» ermöglicht es uns, Berichte zu erstellen, vor allem für die sozialen Netzwerke. Es bietet eine solide Entscheidungsgrundlage. Durch einen agilen Ansatz können wir gegenüber unseren Leistungserbringenden schneller reagieren und stärken unsere Kapazität, angemessene Entscheidungen zu treffen.»
Wie lässt sich Nachhaltigkeit in die Tourismusentwicklung integrieren?

Jean-Pierre Doutaz:
«Die touristische Mobilität ist eine grosse Herausforderung im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung einer Region. Wir müssen Mobilitätslösungen analysieren und umsetzen, um die Verkehrs- und Besucherströme zu verstehen. Wenn das Angebot vorhanden ist, steigen immer mehr Gäste auf öffentliche Verkehrsmittel um. Dies gilt zum Beispiel für das Maison Cailler, das nun dank des neuen ChocolatExpress ab Bern ohne Umsteigen erreichbar ist. Immer mehr Besuchende reisen mit dem Zug an. Um das mittelalterliche Städtchen Gruyères wurde ein Monitoringsystem aufgestellt, an anderen wichtigen Tourismusorten sollen weitere folgen. Die Bahnhöfe müssen als Empfangszonen neu gedacht werden und zahlreiche Möglichkeiten bieten, zum Beispiel regionale Verpflegungsangebote, Aufbewahrungslösungen für Velos oder Skier und Verbindungen mit anderen Destinationen. Die Zusammenarbeit mit dem Amt für Mobilität (MobA) und SchweizMobil ermöglicht es, in diesem Bereich grosse Projekte aufzugleisen.»

Pierre-Alain Morard:
«Wir können es schaffen, indem wir mit Partnerinnen ausserhalb des Kantons und mit Spezialisten aus anderen Branchen zusammenarbeiten. Dies ermöglicht es uns nicht nur, an nationalen Projekten zu arbeiten, sondern auch, die Kompetenzen in unserem Team zu verbessern und auszubauen. Im Jahr 2024 wurde die Stelle des Sustainability Managers durch neue Projekte konsolidiert, von der Analyse unserer Mobilität über die Lancierung von strategischen Projekten mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) bis zur Teilnahme als Pilotdestination an einem nationalen, von Innotour unterstützten Projekt.»
Welche Zusammenarbeit hat Sie im Jahr 2024 am meisten geprägt?

Jean-Pierre Doutaz:
«Man muss den Kanton als Einheit sehen, die ihre Werte nach innen und nach aussen kommunizieren muss. All diese Ereignisse haben starke Auswirkungen und stehen für die Dynamik eines ganzen Kantons. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Zusammenarbeit im Rahmen des Spengler Cups in Davos. Sport, Gastronomie, Kultur und Tradition gingen eine gelungene Partnerschaft mit dem Tourismus ein. Auch die Dynamik der Partnerinnen und Partner, touristischen Leistungserbringenden und Dachverbände, die das ganze Jahr über in verschiedenen Massnahmen und Kampagnen des FTV aktiv waren, war bemerkenswert.»

Pierre-Alain Morard:
«Alle! Aber wenn ich eine wählen müsste, dann den Umzug. Er markiert einen Wendepunkt für die Zusammenarbeit in unseren Teams. Zunächst auf strategischer Ebene, denn die gewählten Räumlichkeiten bieten ein modernes Arbeitsumfeld. Doch vor allem ermöglichen sie es, unsere CO2-Emissionen erheblich zu reduzieren. Wir haben die neuen Räumlichkeiten auf Initiative eines unserer Mitarbeitenden gefunden und begleiten das gesamte Personal während einer Übergangsphase, besonders im Hinblick auf die Mobilität. Das Personal und die Direktion scheuen keine Mühen, um das 100. Jubiläum des FTV in diesen neuen Räumlichkeiten in der Rue Saint-Pierre 6A feiern zu können.»